Arbeitsgruppe Prophylaxe
Leitung:
Liss von Gehr
Konstituierende Mitglieder:
Stefan Bremkamp, Julia Gründel, Monika Haida, Sandra Kern, Sylva Espenhayn
Abstract
Die zahnmedizinische Prophylaxe, ein Zusammenspiel aus Befunderhebung, professioneller Zahnreinigung und Mundhygieneunterweisung, trägt dazu bei das Karies-, Parodontitis- und Periimplantitisrisiko zu senken (IP/ PZR/ PMPR) bzw. den Behandlungserfolg nach Parodontitistherapie zu stabilisieren (UPT).
In den letzten Jahren wird die Nachfrage nach ‚bio‘ und ‚veganen‘ Behandlungskonzepten und der entsprechenden Produktauswahl auch an Zahnarztpraxen herangetragen. Während viele Hersteller von Zahnpflegeprodukten sich danach richten, das stärker werdende Gesundheits- und Umweltbewusstsein der Bevölkerung zu bedienen, und immer mehr Produkte mit eben solchen Bezeichnungen auf den Markt gelangen, stellt dies Konsumenten und Praxismitarbeiter auf die Probe, ohne spezifisches Hintergrundwissen eine geeignete Wahl zu treffen. Aufgrund der Tatsache, dass Karies, Parodontitis und Mundschleimhauterkrankungen multifaktorielle Erkrankungen sind, ist eine erfolgreiche zahnmedizinische Prophylaxe immer eine Individualprophylaxe, die das Risikoprofil aus Lebensstil und Umweltfaktoren, genetischer Prädisposition, Alter und allgemeinem Gesundheitszustand berücksichtigen sollte.
Bislang gibt es hier keine Konzepte, Handlungsempfehlungen oder Fortbildungsangebote durch anerkannte Fachgesellschaften. So wird diese Arbeitsgruppe ein Konzept erarbeiten, das ein Leitfaden der DEGUZ für eine individuelle Prophylaxe darstellt, indem es die Evidenz wie die Leitlinien der DGZMK berücksichtigt, dabei ganzheitliche Aspekte der Produktauswahl/ Wirkstoffe und Anwendung aufzeigt, wirksame Alternativen sucht, Praxismitarbeiter und Patienten für positive und negative Umweltfaktoren sensibilisiert und die Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit aller medizinischen Fachrichtungen ins Bewusstsein rückt.
Ziele
Anhand der Anamnese und des Befunds, also dem Risikoprofil eines jeden Patienten, soll ein individuelles Prophylaxekonzept erstellt werden können, das einerseits darauf abzielt ein Maximum an Vorsorge und Erhalt zu leisten, andererseits dies aber möglichst schadstoffarm, ganzheitlich und nachhaltig erfüllt. Hiervon können auch Patienten profitieren, die bislang nicht dieses spezifische Gesundheitsbewusstsein haben, weil auch sie dafür sensibilisiert werden, welchen Einfluss Lebensstil und die Wahl der Zahnpflegeprodukte auf die Mundgesundheit haben bzw. die Mundgesundheit auf die Gesamtkonstitution hat.
Meilensteine
- Konstitution der Arbeitsgruppe ‚Prophylaxe in der UZM‘ in der Deutschen Gesellschaft für Umwelt- ZahnMedizin e.V.
- Erstellung von Risikoprofilen und entsprechenden Prophylaxekonzepten mit Produkten ohne kritische Inhaltsstoffe
- Leitfaden zur Beratung von Patienten zur Auswahl von Produkten zur häuslichen Mundhygiene ohne kritische Inhaltsstoffe und deren Anwendung, zur antientzündlichen Ernährung und zur sinnvollen Substitution von Mikronährstoffen/ Probiotika/ anderer Alternativen
- Reduktion des negativen Einflusses kritischer Inhaltsstoffe in Zahnpflegeprodukten, dadurch Stärkung der Mundschleimhautbarrieren, des (oralen) Mikrobioms, der allgemeinen Gesundheit
- Reduktion des Antibiotikaeinsatzes bei Parodontitistherapien
- Sensibilisierung des Praxisteams und der Patienten auf parodontitisassoziierte Erkrankungen und Unterstützung der interdisziplinären Abklärung/ Behandlung
- Erstellung eines Fortbildungskonzepts für das Praxisteam
Teilnahme
Wir laden Sie herzlich dazu ein sich aktiv bei uns in der Arbeitsgruppe einzubringen. Es haben sich sicherlich schon einige Zahnärzte, DHs und ZMPs mit diesem Thema für die eigene Praxis auseinandergesetzt und wertvolle Erfahrungen mit Produkten oder Behandlungsansätzen gemacht. Wir freuen uns über jeden Austausch!
Kontakt
Liss von Gehr
Mail: vongehr@zahn-essen.de